Mein allererster Mordprozess am Landgericht Dresden. Es gab ein einziges Beweismittel gegen meinen Mandanten - die Aussage eines Mitangeklagten. "Er hat mich beauftragt, einen Killer zu besorgen." Mein Mandant: "Ich kenne den gar nicht und habe deshalb nie ein einziges Wort mit dieser Person gewechselt."

Dem Gericht reichte diese Aussage für einen Schuldspruch und ein Lebenslänglich.

 

 

"Das habe ich getan, sagt mein Gedächtnis. Das kann ich nicht getan haben, sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach." Nietzsche "Alle Menschen sind Lügner." Psalm 116,11 "Die Parteien eines Rechtsstreits lügen, der Angeklagte lügt sowieso, nur die Zeugen, vor allem die "neutralen" Zeugen, die sagen die Wahrheit." Ein nicht genannter Amtsrichter "Der Beschuldigte schwitzt hat nach rechts unten geschaut. Das bedeutet, er lügt." Fernsehserie True Lies "Er sagt die Wahrheit! Warum sollte er lügen?" Irgendwer in fast jedem Krimi

Seien wir ehrlich! Jeder von uns hat sich bei solchen oder ähnlichen Gedanken schon einmal ertappt. Kann das wirklich die Grundlage für eine Entscheidung sein, welcher Aussage man glaubt und welcher nicht?

Ja, es gibt sie - Kriterien, mit denen man, zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit, Irrtum und Lüge von Wahrheit unterscheiden kann.

Tauchen Sie mit mir ein in die Welt der Wahrnehmungs-, Gedächtnis- und Aussagepsychologie. Und dies nicht auf eine hochwissenschaftliche, sondern auf eine spielerische Art und Weise auf Basis von Fällen aus meiner eigenen Praxis als Strafverteidiger.

Ich gebe Ihnen jetzt ein Versprechen: Wenn Sie nach diesem Abend noch jemand erfolgreich anlügen kann, bekommen Sie Ihren Eintrittspreis zurück.